Herzlich Willkommen zum Blog der vhs Kaarst-Korschenbroich. Hier erzählen wir Ihnen noch ein bisschen mehr über uns, unsere Kurse, unsere Veranstaltungen und über die Ideen, die dahinter stecken.

Erstellt von Vera Henkel (freie Autorin und Dipl.-Grafikerin) im Auftrag der vhs Kaarst-Korschenbroich.


Eintrag vom 22.04.2024

Dozenten (m/w/d) gesucht

Keine Volkshochschule ohne engagierte Menschen, die sie betreiben. Dazu gehört erst einmal ein gut organisiertes Team, besetzt mit Menschen, die neben fachlicher Planung und Verwaltung außerdem jederzeit ein offenes Ohr für alle größeren und kleineren Belange des täglichen vhs-Lebens haben und zweitens diejenigen, die durch ihre Lehr- oder Vortragstätigkeit das umfangreiche Programm mit Leben füllen.
Dabei ist die vhs Kaarst-Korschenbroich immer offen für neue Projekt- oder Themenvorschläge. Sei es für eine regelmäßig stattfindenden Kursreihe, ein Wochenendseminar oder einen einmaligen Vortrag. Die Bandbreite ist groß, überzeugen Sie uns im persönlichen Gespräch von Ihren Fähigkeiten, dann sind wir für alles (Un)mögliche zu begeistern.
„Zwischen den Stühlen: Das Dilemma der humanitären Hilfe“ // „Schauen Sie genau hin! Wirklichkeit und Fiktion in der bildenden Kunst“ // „Glücklich im Job, die berufliche Zukunft aktiv gestalten“ sind zum Beispiel Vortragsvorschläge, die uns gefallen haben und deshalb demnächst bei uns stattfinden.
Wenn Sie ein (altes) Handwerk beherrschen, sind wir ebenfalls interessiert. Weidenflechten kann man bei uns jetzt schon erlernen, die Kunst des Vergoldens von Alltagsgegenständen ebenfalls, oder Buchbinden, oder das Töpfern von eigenem Geschirr, ob mit Keramikerscheibe oder ohne. Dies nur als Hinweis dafür, wofür sich Menschen begeistern lassen, wenn sie ein entsprechendes Angebot vorfinden. „Handwerken für Frauen“, fiele mir da direkt noch ein, da würde ich selber gern mitmachen, oder „Das Selbstversorgerkleinbeet, wie fange ich’s an?“
Falls Sie also eine Sache besonders gut können und zudem die Fähigkeiten haben, diese gut zu vermitteln, sind Sie in der Erwachsenenbildung richtig. Informieren Sie sich am besten vorher in unserem Katalog oder auf unserer Website über das schon bestehendes Angebot, damit es keine Doppelung gibt. Aber auch zur Inspiration für die inhaltliche Formulierung Ihres Vorschlags kann der Katalog hervorragend dienen.

Fast alle unsere Dozenten (m/w) arbeiten nebenberuflich. Die mehrteiligen Kurse beginnen in der Regel am späten Nachmittag, aber auch Vormittagsveranstaltungen sind im Programm und einige Seminare finden am Wochenende statt. Neben dem Spaß, den es macht, etwas, das man selbst besonders liebt, an Andere weiterzugeben, kann so eine Lehrtätigkeit immerhin auch für ein kleines Zubrot sorgen.
Dabei bedarf es, außer im Bereich der Integrationskurse nicht unbedingt einer Lehrerausbildung, Voraussetzung ist aber auf jeden Fall ein gewisser Erfahrungsschatz im Vermitteln von Kenntnissen und Fertigkeiten. Denn vor eine Gruppe von selbstbewussten Erwachsenen zu stehen und sich zu behaupten, kann herausfordernd sein. Irgendwen gibt es immer, der besonders kritisch hinterfragt, die Aufmerksamkeit lieber auf sich ziehen oder sonstwie den Stundenablauf beeinflussen möchte. Das ist wie früher in der Schule, die Charaktere ändern sich nicht, sie werden nur älter.
Die vhs Kaarst-Korschenbroich würde sich über Bewerbungen im Fremdsprachenbereich sowie für Gebärdensprache sehr freuen. Auch im Bereich der beruflichen Bildung sind wir offen für neue Themen und Kursleitende.
Hier finden Sie die Kontaktdaten zu den einzelnen Fachbereichen.

 


Eintrag vom 08.04.2024

Persönlichkeit und Beruf – weiterkommen mit der vhs

Wer sich selbst gut einschätzen kann, seine Stärken und Schwächen überblickt, seine Leidenschaften kennt, seinen Fallstricken auszuweichen weiß, seine Reaktionen im Positiven wie im Negativen im Griff hat und dabei noch gelernt hat, ein wohltuendes Energieniveau zu halten, kann mit sich selbst zufrieden sein. Um nichts anderes geht es beim erfolgreichen Selbstmanagement, sei es im Berufsleben oder privat.
Leider aber erreichen die meisten von uns diesen Grad der Selbstübereinstimmung erst wenn sie älter sind, nicht mehr so viel auf dem Spiel steht und deshalb gelassener sein können – für die Enkel eine Freude, für die Karriere eindeutig zu spät.
Deswegen gibt es bei der vhs Kaarst-Korschenbroich den Fachbereich „Persönlichkeit & Beruf“ , in dessen Kursen, Seminaren und Vorträgen Sie das wesentliche Know-How für ein erfolgreiches Berufsleben erlernen können.
Dazu gehört beispielsweise auch der kluge Umgang mit selbstgesetzten Zielen. „Nächstes Jahr bin ich selbst der Chef und lasse mir von keinem mehr etwas sagen!“ ist sicherlich ein unrealistisches Ziel, wenn man sich im ersten Lehrjahr befindet und gerade über den Vorgesetzten geärgert hat. Aus welchen Motivationen entstehen Ziele? Welche sind wirkliche und welche tun vielleicht nur so und entspringen eventuell nur aus einer (Silvester)laune heraus? Und welche Methoden gibt es, die wichtigen Vorhaben dann auch zu erreichen? Die Kunst der Visualisierung kann dabei eine unschätzbare Hilfe sein, aber auch die will gelernt sein.
Ziele verständlich formulieren zu können, sich überhaupt gut auszudrücken, sei es, um sich in Verhandlungen besser „verkaufen“, zu können, sei es, um bei Vorträgen nicht den Faden und die Selbstsicherheit zu verlieren, ist auf jeden Fall eine weitere, gute Eigeninvestition. Argumente sachlich und dennoch emotional vortragen zu können, ist eine Herausforderung, die sich am besten mit einem Stichwortmanuskript abfedern lässt. Die Körperhaltung ist ein ganz wichtiger Faktor: einem Vortragenden, der dauernd von einem Bein aufs andere wechselt und die ganze Zeit über an seinen Fingern knibbelt, nimmt keiner die Souveränität wirklich ab. Entsprechende Techniken und Anwendungen zur Überwindung des Lampenfiebers sind deshalb selbstverständlicher Teil jedes vhs-Rhetorikseminars.
Besonders Frauen fällt das souveräne Auftreten im Beruf oft schwerer als ihren männlichen Kollegen, da können sie sogar weitaus besser ausgebildet sein als diese, am Ende hapert es an der nötigen Chuzpe, einem positiven Verständnis von Macht, vor deren Ausübung viele Frauen zurückschrecken. Dabei hat Macht, solange sie überlegt und menschenfreundlich ausgerichtet ist, nichts Verwerfliches an sich. Sie auszuüben bedeutet, seinen Einfluss zu nutzen und bietet eine Chance, Positives zu bewirken. Zu dieser speziellen Thematik gibt es ein sehr empfehlenswertes Seminar im Juni („Trau dich, Frau!“), das ich Ihnen nachfolgend, zusammen mit den anderen Themen, die ich in diesem Artikel gestreift habe, verlinke.
Zum Schluss möchte ich Sie noch auf einen kostenfreien Vortrag hinweisen, den die vhs Kaarst-Korschenbroich in Kooperation mit der BBiE - Berufsberatung im Erwerbsleben (von der Bundesagentur für Arbeit) anbietet. Zielgruppe sind in diesem Fall also nicht Arbeit suchende, sondern Menschen, die mit den Umständen ihres vorhandenen Arbeitsverhältnisses nicht (mehr) zufrieden sind und sich nach einer Verbesserung sehnen. Welche Möglichkeiten gibt es da? Und bei welchen Veränderungen können einem die Mitarbeiter der BBiE eventuell begleitend zur Seite stehen? Den Hinweis auf diese Veranstaltung finden Sie ebenfalls in der nachfolgenden Liste.

            • Workshop: Ziele erreichen, Veränderungen meistern

            • ABGESAGT: Die Kunst des freien Redens – souveränes Auftreten und selbstsichere Kommunikation (Grundlagen)

            • Trau dich, Frau!

            • Glücklich im Job – die berufliche Zukunft aktiv gestalten

            • Self-Update für Ihre Persönlichkeit


Eintrag vom 08.03.2024

Wissen und Lernen im Erwachsenenalter

Hier habe ich für Sie, liebe Leser, eine kleine Zitatensammlung zusammengestellt, denn wer bin ich, dass ich Sie an dieser Stelle über etwas belehren wollte, über das sich schon so viele berühmte Menschen ihre Gedanken gemacht haben? Soviel nur zum Anfang: die alte Volksweisheit „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr,“ darf sicherlich inzwischen ad acta gelegt werden, ist sie doch durch die vielen, vielen Erwachsenenbildungsstätten im Lande tausendfach widerlegt. (Dies zählt übrigens auch zum Lernen: Traditionen in Frage zu stellen, auch wenn sie von noch so vielen Menschen für unumstößlich gehalten werden.)

Und so könnte ein Gespräch zwischen den klugen Köpfen ausgesehen haben:

Platon: „Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.“

Lichtenberg: „Man sollte sich nicht schlafen legen, ohne sagen zu können, dass man an diesem Tag etwas gelernt hat.“

Lao-Tse: „Die alten Weisen, Täter des Tao, brachten den Menschen nicht die Vielfalt des Wissens, sondern lehrten die Einfalt der Weisheit. Denn Vielwisser sind Zielungewisse und schwer zu leiten. Wer die Menschen nur durch Wissensmehrung fördern will, führt sie ins Verderben.“

Franz Grillparzer: Vielleicht ein bisschen sehr hart gesprochen, edler Weiser, doch gebührt euch die Ehre, denn: „Mein Wissen ist gegen das eure ein Kind, / fern sei, daß ich es leugne; / nur daß eure Gedanken fremde sind, / die meinen aber eigne.“

Mahatma Ghandi: „Lebe als würdest du morgen sterben. Lerne als würdest du für immer leben.“

Goethe: Dem ist kaum etwas hinzuzufügen, vielleicht aber doch so viel: „Mit dem Wissen wächst der Zweifel.“

Heinrich Heine: „So ein bisschen Bildung ziert den ganzen Menschen.“

Konfuzius: Sie immer mit Ihrer Ironie, Herr Kollege! Allerdings müssen Sie zugeben, dass nichts über die Praxis geht: „Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.“

Lao-ze: „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.“

Leonardo da Vinci: „So wie das Eisen außer Gebrauch rostet und das still stehende Wasser verdirbt oder bei Kälte gefriert, so verkommt der Geist ohne Übung.“

Thomas Fuller: Um dem mal eine etwas leichtere Kost entgegenzusetzen: „Alle Dinge sind schwer bevor sie leicht werden.“

Oscar Wilde: Genau, und „jeder, der unfähig ist zu lernen, hat (noch) zu lehren begonnen!“

Gotthold Ephraim Lessing: Außerdem, „wer über gewisse Dinge den Verstand nicht verliert, der hat keinen zu verlieren.“

Karl Raimund Popper: „Es dürfte uns (allen) gut tun, uns manchmal daran zu erinnern, dass wir zwar in dem Wenigen, was wir wissen, recht verschieden sein mögen, dass wir aber in unserem grenzenlosen Unwissen alle gleich sind.“

Franz Kern: „Jeder versucht (eben) auf seine ihm ureigene Weise, sein eigenes Unwissen zu vervollkommnen.“

Gerhart Hauptmann: „Sobald man in einer Sache Meister geworden ist, soll man in einer neuen Schüler werden.“

Kurt Marti: Sie sind zwar weitaus bekannter als ich, aber trotzdem ist mir heute das letzte Wort vergönnt: „Solange man neugierig ist, kann einem das Alter nichts anhaben.“


Eintrag vom 27.02.2024: Ungewöhnliche Kursangebote, neu im Programm

Einmal selbst Bier brauen! Braukurs von A-Z

Bierbrauen ist ein altes Handwerk. Die Sumerer galten wahrscheinlich als seine Erfinder, was aber nirgendwo erwähnt wird, jedoch unter Brauern heutzutage allgemein bekannt: die eigentliche Entdeckung des Bieres wurde von Frauen gemacht und entstand durch einen vergessenen Brotteig, der sich verflüssigte und zu kostbar war, um ihn zu entsorgen. Also wurde er probiert: „Mmmm, nicht schlecht, und macht auch noch lustig“. Von nun an wurde überlegt, wie der Gärvorgang selbst in die Wege geleitet werden könnte. Und das funktionierte am besten in der Backstube und siehe da: nach einigen Experimenten war der „Göttertrunk“ erfunden. Somit war Biergeschichte jahrtausendelang Frauensache. So wie die Hausfrau alle paar Tage Brot backte, so braute sie auch Bier.
Von Anfang an war die Reinheit des Trunkes wichtig. Wer unter König Hammurabi von Babylonien das Bier panschte, wurde mit der Todesstrafe belegt. Römer, Griechen, Germanen, Kelten labten sich am Bier, doch erst in den Klöstern des Mittelalters wurde die Herstellungsart verfeinert, bestehende Rezepte zusammengetragen, neue erprobt und mit Hingabe verkostet, war es doch willkommene Nervennahrung in den Fastenzeiten: „denn Flüssiges bricht das Fasten nicht.“
Bierbrauen in der vhs Kaarst-Korschenbroich lernen Sie von einer Biersommelière. Frau Schneider hat die Ausbildung dazu in Bayern und Österreich gemacht und war 16 Jahre für eine Korschenbroicher Brauerei tätig. Sommeliers (männl. Form) waren ursprünglich verbeamtete Weinkellner am französischen Hofe, die für Geschirr, Tischwäsche, Brot und besonders den Wein zuständig waren und die Gäste kenntnisreich berieten. Frau Schneider kann Sie sicher auch beraten (5000 bis 6000 Biersorten gibt es in Deutschland, da kann man schonmal den Überblick verlieren), aber bei uns braut sie mit Ihnen Bier. Dabei ist es ihr ein besonders Anliegen, mit den Gerätschaften zu arbeiten, die normalerweise jeder zu Hause hat. Bierbrauen in Kochtöpfen, dabei bestimmt der Durst die Größe des Topfes. Zusätzlich wird noch ein Sieb, ein Kochlöffel, eine Waage und ein Küchenthermometer benötigt, das ist allerdings wichtig, denn mit der richtigen Temperatur steht und fällt die Braukunst.
Doch nicht nur das Brauen und alle Fachbegriffe, die damit in Zusammenhang stehen, werden Sie an diesem Wochenende erlernen, sondern auch vom Treberbrot probieren, was Frau Schneider selbst backt und zum Seminar mitbringt. Treber nennt man die Spelzen, die beim Läutern (Trennung fester von flüssigen Stoffen) übrig bleiben. Hier finden Sie die sehr gute Beschreibung des Seminars, besser kann ich das nicht in Worte fassen. Es klingt sogar für eine Nicht-Biertrinkerin, wie ich es bin, außerordentlich interessant.


Eintrag vom 15.02.2024: vhs-kk - Offene Angebote

Ein Samstagnachmittag in der vhs-kk

Repair Cafés tauchten ungefähr vor zehn Jahren in allen größeren deutschen Städten auf, zeitgleich mit der Umweltbewegung, die sich das Erhalten, Recyclen, kreative Andersverwerten, Tauschen, Biogärtnern etc. auf die Fahnen schrieb. Die Repair Cafés sollten einen Beitrag leisten gegen industrielle Strategien zum geplanten Zerfall (Produktvergreisung) und vorgelebte Praxis gegen die Wegwerfgesellschaft sein. Das ist auf jeden Fall gelungen. 2020 gab es deutschlandweit um die 2000 feste Gruppen ehrenamtlicher Bastler, Heimwerker und Frickler, die ihr Können bei regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen unentgeltlich zur Verfügung stellten.  
Seit mehr als einem Jahrzehnt und im dreimonatigen Abstand lädt die vhs-kk ebenfalls zu dieser temporären Selbsthilfewerkstatt mit Cafébetrieb ein. Also gehe ich mal probehalber am ersten Samstag im Februar mit meinem schon ziemlich betagten kaputten Navi hin. Ich war schon auf dem Weg zum Neueinkauf, als ich im letzten Moment entdeckte, dass das Kabel am Gerätestecker nur noch am seidenen Faden hing.
Vorn im vhs-Eingang ist ein Tisch aufgebaut, hinter dem einen eine resolute Dame auffordert, Namen und Ankunftszeit und das zu reparierende Gerät und dessen Defekt (geht nicht, wackelt, sagt keinen Ton) in eine Liste einzutragen. Danach kann man an der Theke weiter hinten im Foyer Kaffee trinken und Kuchen essen gehen; das zu reparierende Gerät bleibt vorne, bis der nächste Reparateur frei ist und ich aufgerufen werde.
Die Reparaturstraße, einige der Länge nach aneinandergeschobene Tische, befindet sich im Vortragssaal links von der Eingangstür. Daran sitzen hochkonzentrierte Herren mit Spitzzangen, Rundzangen, Schräubchen und Mütterchen und Präzisionsschraubendrehern in jeglicher Minimalgröße um sich herum vor alten Radios, geöffneten Festplattenkorpi, dampfenden Bügeleisen und auseinandergebauten Küchenmaschinen. Ich setzte mich auf einen freien Platz, und die Sache braucht nur eine Minute. Das Kabel meines Navis ist nicht zu reparieren, da der kleine Gerätestecker am Ende nicht aufschraubbar ist. Den müsse man aufbrechen, aber danach kriegt man ihn nicht mehr zu. Außerdem lohnt es nicht, den kann man auch nachkaufen (das wusste ich nicht).
Diese Information ist auch wichtig für all diejenigen, die mit modernen Tischlampen oder Kaffeemaschinen, beispielsweise Senseo, kommen. Wenn von Außen am Gerät keine Schrauben zu sehen sind, es also zugeschweißt ist, ist nichts zu machen. Die Hersteller sind nicht blöd: Sollbruchstellen im tiefen Inneren, sorgfältig gehütet vor jeglicher reparaturfreudigen Zudringlichkeit.
Ein paar andere Dinge sind auch noch zu beachten: falls ein Stecker an einem Gerät ausgetauscht werden kann, auf jeden Fall selber einen neuen mitbringen. Das Gleiche gilt für Leuchtmittel: immer Ersatzbirnen in der passenden Größe dabei haben. Das Repair-Café ist kein Ersatzteillager. Und auch das ist schon geschehen: da war es wahrscheinlich gelungen, den Receiver einer Stereoanlage zu reparieren, aber dann konnte man es nicht testen. Der Besitzer hatte die Boxen zu Hause gelassen!
Das nächste Repair-Café in der vhs-kk findet am 25.5.23 von 12.00-16.00 Uhr statt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.

Ein weiteres offenes Angebot an diesem Samstag: ein Denk-Parcour
Besucher der Repair Cafes hatte an diesem Samstag Nachmittag noch eine andere Gelegenheit, die Wartezeit auf ihre in Reparatur befindlichen Geräte zu überbrücken. Ein Denk-Parcourt, ein weiteres offenes Angebot der vhs dieses Tages, lockte nämlich aus dem Raum U01 wo an im großen Karree aufgestellten Tischen erstaunlich viele Leute saßen und voller Eifer Denkaufgaben lösten. Dass es sich dabei um höchst anspruchsvolle Aufgaben handelte, erfuhr ich direkt am eigenen Leibe, als ich hochmütig an die Zeichenbox schritt (immerhin bin ich ja Zeichnerin und gebe darin auch Kurse) – und kläglich scheiterte. Die Kontur eines Fahrrades sollte nachgezogen werden, aber leider zurückgeworfen von einem Spiegel, also über Kopf, während die zeichnende Hand verdeckt war und nur in der Spiegelung bei ihren hilflosen Versuchen beobachtet werden konnte. Danach das selbe mit Links.
An einem anderen Tisch hieß es, kleinere Gegenstände in Stoffsäckchen zu ertasten: Teebeutel, Tesarollen, Korken, Schnürsenkel, Backpulverpäcken (der Inhalt klumpt anders als Zucker). Ich schaffte nur etwa die Hälfte, danach musste ich aufgeben, wobei das „Schaffen“, wie die betreuende Dozentin erklärte, nicht das Ausschlaggebende ist. Natürlich wird der persönliche Ehrgeiz angeregt, die Aufgaben „richtig“ zu lösen, das ist die Motivation. Aber der eigentliche Lerneffekt fürs Gehirn setzt schon in dem Moment an, in dem das eingefahrene Denkvermögen begreift, dass es mit dem alten Denkmustern nicht mehr weiter kommt und um die Ecke denken muss, eventuell sogar ganz ruhen und die Hände einfach ausprobieren lassen. Versuch und Irrtum, endlich einmal dicht beieinander, wie zum Beispiel beim Kinderpuzzelspiel mit großen Holzteilen, ohne aber zu wissen, welches Motiv am Ende herauskommen soll.
Eine andere Aufgabe aus dem Bereich Wortspiel, Denkaufgaben: Setzen Sie die passenden Buchstaben ein, mit denen das erste Wort endet und das zweite Wort beginnt. Beispiel: Stie _ _ _ ge. Na? Die Lösung ist FEL. Stiefel, Felge. Und jetzt Sie: Vorh _ _ _estellter. (Bei dieser Übung wird besonders Wortfindung, Denkflexibilität und assoziatives Denken trainiert.) Oder, dies ist eine Konzentrationsübung: es sind aus einem Buchstabenfeld vorwärts- rückwärts- und diagonal lesbare versteckte Wörter herauszufinden.
Allen Aufgaben ist ihr herausfordernde Charakter gemein. Da kitzelt was in uns drin, da reizt etwas, es zuckt in den Fingern, es wäre doch gelacht, wenn ich das nicht hinkriegen würde! – und der Spaß beginnt.
Denn Spaß machen diese Denk-, Konzentrations-, Geschicklichkeits- und Rateaufgaben allemal. Und sind längst nicht nur für Senioren gedacht. Auch einem in sein Berufsleben hart eingespannten Mittvierziger tun sie äußerst gut, schaffen sie doch ungewohnte Synapsenverbindungen, die in immer gleichen Arbeitsabläufen sonst nicht zustande kämen. Und auch Kinder profitieren von dieser Art Denksport und sind plötzlich mit einem Eifer und Konzentrationsvermögen dabei, die die Lehrer nur staunen lassen. Das ist der Dozentin ein Anliegen: den Denksport, aber auch das selbstvergessene Spiel mit Worten und Formen aus seiner Demenz-Ecke herauszuholen und jeder Altersklasse wieder interessant zu machen. Denn, es ist genau umgekehrt, als man gemeinhin denkt: "Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen."
Oliver Wendell Holmes, Sr. (1809-1894), Arzt und Schriftsteller

In der vhs-kaarst haben Sie die Möglichkeit, sich zum/zur ganzheitlichen Gedächtnistrainer/in ausbilden zu lassen. Entsprechende Infos finden Sie unter auf unserer Website.


Eintrag vom 06.02.2024

 „Der Große“ – jedes Halbjahr neu: das vhs-Programm zum Anfassen und Blättern

Liebe Leserinnen und Leser,
letztes Jahr zum Ausklang schrieb ich noch darüber, wie schnell immer die Zeit rast, und dann habe ich sie wieder völlig vergessen – und schon ist es Ende Januar und dringend Zeit, Ihnen unser neues Halbjahresprogramm anzuempfehlen. Auf der Website finden Sie unser Angebot ja immer, wovon ich hier aber konkret sprechen will, ist das zusätzliche Programmheft, (fast schon ein Buch, zumindest ein Katalog), zweihundert (200) DIN-A4 Seiten beidseitig bedrucktes Papier zum Anfassen und Umblättern, auf denen man zu nahezu allen Lebensbereichen Angebote finden kann: Vom Layout her sehr übersichtlich, vierspaltig, mit genügend Freiraum zwischen den einzelnen Textbeiträgen für Notizen, Lesezeichen und den freien Gedankenflug, der sich nur allzu gern von anderen Welten inspirieren lässt.
Also schlägt er mal mittendrin eine Seite auf. „Kunst, Kultur und Kreativität“ ist der Oberbegriff: „Mädelsabend“ die erste Veranstaltung links oben (Seite 114). Auf dem Foto dazu gibt es zwei Damen, die sich gut amüsieren und im Begriff sind, eine Schüssel grünen Salat aufzutragen, während im Hintergrund, das stelle ich mir aber nur vor, die restlichen „Mädels“ nicht mehr aus dem Lachen herauskommen. Bei dieser einmaligen Veranstaltung im April geht es um das, was wir im Grund alle wollen und nur zu oft im stressigen Alltag vermissen: das gute, entspannte Miteinandersein.
Meine Augen wandern weiter und sehen, dass es auf dieser und den folgenden Seiten noch mehr Einladungen zum gemeinschaftlichen Kochen, Braten, Grillen, Backen, Einlegen, Sautieren, Raspeln, Sieden, Flambieren und Anrichten gibt; mehrmalig abends, ein ganzes Wochenende oder nur einen Sonntag lang. „After-Work-Kitchen“, „Genussvoll vegetarisch“, ayurvedische Küche, indische Küche, Sansibar Cooking, Weinprobe, und am 19. April beim Krimidiner geschieht sogar ein Mord: zu sehen ist ein gut gekleideter, grimmig dreinblickender Kater mit einer schwarzen Brille auf der kurzen Nase, der Geist des Mörders wahrscheinlich, der bei der Auswahl der Getränke nicht mit sich spaßen lässt. Das alles übrigens in unserer hochmodern ausgestatteten vhs-Küche mit allen (elektronischen) Küchenhelfern, die das Herz begehrt.
Zum Fachbereich „Kunst, Kultur und Kreativität“ gehört selbstredend noch viel mehr. Kurse und Seminare im Zeichnen, Malen, Schmuckherstellen, der ganze Fachbereich der Musik, Fotografieren und Filmen, Literatur, Zeichnen und Malen, Museumsbesuche, unsere Comedy-Veranstaltungsreihe oder die kunst- und kulturgeschichtlichen Kurse und Vorträge und lastbutnotleast die einmal im Monat stattfindenden Kulturfreitage.  Und das wiederum ist nur EINE Sparte von sieben (7) anderen mit ihrer ganzen Vielfalt an Unterkategorien, wie zum Beispiel Bogenschießen unter dem Oberbegriff „Gesundheit und Bewegung“ (Seite 145), ein Mundart-Mitsingabend in „Deutsch und Fremdsprachen“ (Seite 80), Philosophieabende mit einem emeritierten Doktor der Philosophie unter „Gesellschaft und Umwelt“ (Seite 17), ein politisches Schülerpraktikum unter „Familie und junge vhs“ (Seite 165).
Nun ist das menschliche Zeitvolumen begrenzt und man kann nicht alles machen. Pflicht und Alltag und Freizeit und Kür wollen ihren Platz darin haben, also sind eben nur ein- bis zwei Kurse, hier und da ein Seminar und gelegentlich ein Veranstaltungsbesuch drin. Doch Ansehen, was man gerne machen würde, wenn die Zeit mal grad nicht hinguckt, ist wohl erlaubt; blättern, lesen, überdenken, träumen und lernen (auch aus den kurzen Kursbeschreibungen lässt sich schon einiges herausziehen) kann sie einem ja schlecht verbieten. Hierzu lädt unser großer gedruckter vhs-Katalog jedes Halbjahr aufs Neue vortrefflich* ein.

*bitte entschuldigen Sie dieses kaum noch verwendete, altmodische Wort. Ich benutze diese Wörter aber gerne, um sie weiterhin am Leben zu halten, bzw. vor dem Aussterben zu bewahren.

 


Eintrag vom 05.01.2024

Gemeinsam lernen und Tiefs überwinden: Abiturvorbereitungen in der vhs

Erinnern Sie sich noch an Ihre Abiturprüfungen, liebe Leser und Leserinnen?
Bei mir ist es schon ewig her, aber ich weiß, dass ich auf eine Art aufgeregt war, die alles sprengte. Ich hatte Deutsch als Grundkurs, und kann mich nicht ansatzweise mehr an das Thema erinnern. Irgendeine Textanalyse irgendeiner Oberstufenlektüre wird es gewesen sein, jedenfalls träume ich manchmal heute noch davon: es stellt sich heraus, dass aus irgendeinem Grund mein Abitur nicht anerkannt worden ist, und ich muss es jetzt, vierzig Jahre später vor einer Prüfungskommission nachholen, sonst sind meine ganzen Berufsjahre im Nachhinein für die Katz. Ich irre durch die Schulkorridore meines alten Gymnasiums und kann und kann den Prüfungsraum nicht finden. In letzter Minute komme ich doch noch an, Studienrat Dr. Kleve fordert mich mit gestrenger Stimme auf, den Don Carlos zusammenzufassen, und ich scheitere direkt im ersten Satz, indem ich ihn Goethe zuordne.

Hätte ich damals, als ich für die Abiturprüfungen lernte, es nicht erst auf den letzten Drücker und völlig unstrukturiert getan (eigentlich war ich ja gut in Deutsch), müssten mich nicht noch heute solche Alpträume quälen. Hätte es schon damals die Möglichkeit gegeben, in der Volkshochschule, also bezahlbar, Abiturvorbereitungskurse zu besuchen, hätte ich es auf jeden Fall getan. Vielleicht nicht von vorne herein, aber spätestens als ich merkte, dass ich mich in dem Konvolut an Lernstoff alleine kaum noch zurechtfand und deshalb immer öfter geistesgelähmt auf dem Sofa saß.
Nun, heute gibt es diese Möglichkeit der strukturierten, gemeinsamen Abiturvorbereitung an vielen Institutionen und eben auch hier an der vhs-kk.
Die Vorbereitungen für Mathematik Grund- und Leistungskurs haben schon nach dem Sommer gestartet, im Fachbereich Deutsch beginnen sie im kommenden Jahr. Endlich konnten wir für diesen Bereich wieder eine feste Lehrkraft gewinnen.
Seit einigen Jahren werden die Prüfungsthemen der Abiturfächer ja im Voraus auf dem Bildungsportal NRW online veröffentlicht, sodass eine gezielte Vorbereitung möglich ist. Trotzdem ist die Stoffmenge enorm, ich weiß gar nicht, ob ich zu meiner Zeit so viel an Wissen parat haben musste. Ich gebe hier beispielsweise mal die Themen wieder, in denen Deutsch Leistungskurs-Schüler im Abijahr 2024 geprüft werden könnten: 
1. Woyzeck (G. Büchner)
2. Unter der Drachenwand (A. Geiger)
3. Lyrik "unterwegs sein"
4. Themenbereich Sprache: Sprachwandel, Spracherwerb, Verhältnis von Sprache, Denken, Wirklichkeit, Sprachvarietäten
5. Rhetorisch ausgestaltete Kommunikation
Und das sind nur die Stichpunkte, Dahinter vestecken sich ja erst die Berge an Wissen.


Also, dies ist mein persönlicher Rat: wer sich wirklich gut auf die Prüfungen vorbereiten möchte und merkt, dass es allein schwierig wird, melde sich an! In der Gruppe lernt es sich manchmal besser, und Lerntiefs lassen sich gemeinsam auf jeden Fall besser überwinden. Hier finden Sie eine Liste der angebotenen Kurse, bei denen teils auch noch ein nachträglicher Einstieg möglich ist.


Eintrag vom 18.12.2023

Ganz egal, ob ein bisschen schief – gemeinsam singen in der Volkshochschule

„Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen habe keine Lieder“ sind die erste und die letzte Zeile eines Liedtextes von Josef Gottfried Seume (dt. Schriftsteller 1763-1810) die, über die Jahre leicht abgewandelt, inzwischen zu einer Redewendung geworden sind.
Also gab es am letzten Freitag im Hauptgebäude der vhs-Kaarst einen Weihnachtsliedermitsingabend mit lauter guten Menschen und dem Musikensemble „C’est si bon“, das sich aus den Dozenten des Fachbereichs Musik, Andrea Konings, (Gesang) die auch die Moderation übernahm, Beate Tuisel (Akkordeon) und Herbert von der Ahe (Gitarre) zusammensetzt.
Ich war auch anwesend und sang, gemeinsam mit gut fünfzig anderen Singfreudigen, aus voller Kehle „Alle Jahre wieder“, „Es ist ein Ros’ entsprungen“, Feliz Navidad“, aber auch das in Frankreich wohl sehr bekannte Weihnachtslied „Entre le boeuf e l’ane gri“ (unter stimmkräftiger und sprachlich korrekter Unterstützung des hauseigenen Französischdozenten M. Serge Cadé) mit. Es gab eine Pause, in der wir unsere wundgesungenen Kehlen benetzen, und unserer Freude darüber Ausdruck geben, dass dieses eigentlich alljährliche Ereignis nach vier Jahren Coronapause endlich wieder stattfinden konnte.
Ganz allgemein hat das gemeinsame Singen oder Musizieren in den letzten Jahren wieder an Beliebtheit gewonnen. Als wir alle allein zu Hause genug Platten, CDs oder online-Musikstücke gehört hatten, kam eventuell wieder der Wunsch auf, die Lieder mal selbst zu singen, unter Anleitung, mit anderen und allen Strophen und mit dem wunderbaren Gefühl, das sich einstellt, wenn Menschen, die auch so schief singen, wie man selbst, das nicht so ernst nehmen, sondern den Spaß, den sowas macht, darüber stellen.
Darauf hat die vhs reagiert und bietet im nächsten Jahr noch mehr Mitsingveranstaltungen an, sei es einmalig oder auch wiederholt. Es geht los und gleich weiter mit dem selben Ensemble, von dem ich oben schrieb. Diesmal mit Liedern über Glück und Hoffnung, Songs von Abba bis Zahra Leander – keine Angst, die Texte müssen Sie nicht auswendig wissen, sie werden per Beamer an die Wand geworfen, wie das übrigens beim Weihnachtssingen auch schon der Fall gewesen ist.
Weiter geht es ab Februar mit italienischen Weisen, einmal im Monat bis zum Sommer, mit der italienischen Dozentin Carmela Narcisi, die Ihnen ganz nebenbei die singsanghafte Vokal- und Konsonantenintonation beibringen wird. 
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch „dat Kölsche“, das ebenfalls eine ganz besondere Melodik hat und ganz und gar nicht nur im Karneval seinen gesanglichen Ausdruck findet. „Minsche un ihr Stadt“ ist der Titel eines kölschen Singabends, zu dem wir im April einladen. In der Pause gibts Kölsch, danach können Sie frohgemut noch eine Runde durch die Kaarster City drehen, sicher wird man sich Ihnen gerne anschließen, denn „wo man singt…

Unter dem Oberbegriff „Musizieren und Singen“ auf unserer Website finden Sie unsere Mitsingveranstaltungen, aber auch alle Kurse, die wir sonst noch im Musikbereich anbieten.


Eintrag vom 07.12.2023

 Adventskalendertürchen-Vorschläge in letzter Minute

2023 ist gerannt. Gerade war es noch Februar und die hellere Jahreszeit ließ furchtbar auf sich warten, fast schon dachte ich, sie käme gar nicht mehr – da ist es plötzlich Dezember. Advent, Vorweihnachtszeit, nur noch wenige Wochen bis zum Neuen Jahr.
Ich habe dieses Jahr das erste Mal einen selbstgebastelten Adventskalender verschenkt, in dem es außer Schokolade, Pralinen, Hustenbonbons, einer Filzmaus (zum schönen Erschrecken) und noch allerhand Kleinigkeiten auch immaterielle „Dinge“ gab: einen Cafébesuch, einen Waldspaziergang, ein Zusammensitzen bei Kerzenschein.
Und dies wäre nun auch mein Vorschlag an Sie: erweitern Sie doch Ihren Adventskalender spontan, und besuchen Sie mit sich selbst oder mit guten Freunden eine unserer Angebote zum Jahresende. Zum Beispiel die letzten beiden Kulturfreitage: gleich morgen, 08.12., gibt es einen bebilderten Vortrag über die Darstellung der Augen in der Kunst, die des ägyptischen Sonnengottes beispielsweise oder die der Mona Lisa, die ihr Geheimnis Generationen von Betrachtern noch immer nicht enthüllt haben. Und direkt eine Woche darauf am 15.12., laden wir Sie zum Großen Weihnachtsliedersingen zusammen mit dem Trio „C’est si bon“, (alle drei aus unserem vhs-Fachbereich Musik) in unser Foyer am Schulzentrum ein.
Einer meiner anderen Vorweihnachtsvorschläge, der gut in diese besinnliche Zeit passt, ist das Zentangle®, eine recht neue Form des kontemplativen Zeichnens, die in den 2000er Jahren von einem amerikanischen Mönch und einer Künstlerin erfunden wurde. Das Ergebnis sind kleinteilige Zeichenformen, die auf den ersten Blick etwas wirr erscheinen und Assoziationen zu Knäueln (engl. tangle) erwecken, jedoch aus festgelegten, immer wiederkehrenden Mustern bestehen. So wird das Zeichnen zu einem meditativen Vorgang, der einen alles um sich herum vergessen lassen kann.
Erwähnenswert, und als zusätzliches „Adventstürchen“ für 10-14 - Jährige eine wirklich gute Idee ist auf jeden Fall auch noch das „Hörspielprojekt“, das noch an einem Wochenende in diesem Jahr stattfindet. Hier handelt es sich um eine echte Hörspielproduktionswerkstatt, in der die Jungen und Mädchen ihr eigenes kleines Hörspielstück produzieren können – mit dem für den edlen Spender tollen Effekt, dass sich so ein Hörspiel (auf USB-Stick gespeichert) sehr gut zum Verschenken eignet und eventuell  als Weihnachtspräsent auf den eigenen Gabentisch zurückfindet.
Wie gesagt, habe ich hier nur einige Angebote der vhs zum Jahresende erwähnt. Weitere finden Sie hier.
Über das Schenken im Allgemeinen, doch ich verbinde es immer mit dem Weihnachtsfest, dichtete 1928 Joachim Ringelnatz:

Schenken
Schenke groß oder klein, aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten die Gaben wiegen,
Sei dein Gewissen rein.

Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei, was in dir wohnt
An Meinung, Geschmack und Humor,
So daß die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.

Schenke mit Geist ohne List.
Sei eingedenk, dass dein Geschenk
Du selber bist.


Eintrag vom 06.11.2023

"Bitte, bitte Mama, Papa! Noch eine Geschichte!"

Das Vorlesen ist ein wenig aus der Mode geraten. Dabei gab es für mich als kleines Kind nichts Schöneres als, eingekuschelt in den Schoß meiner Mutter, von ihr Geschichten vorgelesen zu bekommen. Von Prinzessinnen und Prinzen, von guten Rittern und bösen Drachen, von Raben, Gänsen und Löwen, die sprechen konnten und Feen, bei denen man drei Wünsche frei hatte, doch gut gewählt mussten sie sein.
Und gut illustriert. Denn die Bilder sind es, die kleine Kinderhirne zum Weiterspinnen der Geschichten anregen, also muss ein gutes Kinderbuch beides bereitstellen: schöne Wörter und feine, nicht zu komplexe Illustrationen. Zum Beispiel die des amerikanischen Erzählers und Grafikers Leo Lionni.
Der war mit seinen Enkeln in der New Yorker U-Bahn unterwegs, die Kleinen langweilten sich und quengelten. Da riss Lionni, einem spontanen Einfall folgend, aus einer herumliegenden Zeitung einige Fetzen heraus und erfand seine erste Kindergeschichte. Die Kleinen lauschten gespannt, Langeweile und Unzufriedenheit waren vergessen, und fortan ließen sie ihrem Opa keine Ruhe mehr: „Opa, Opa, bitte eine Geschichte, eine Geschichte für uns!“
Aus der U-Bahn Geschichte ist am Ende das 1959 entstandene Buch „Das kleine Blau und das kleine Gelb“ geworden, und ab da durfte Lionni schon um seiner Enkel willen, mit dem Ausdenken und Illustrieren von Kinderbüchern (für die ganz Kleinen) nicht mehr aufhören. Später hat er dann mal gesagt: “Von all dem, was ich in meinem Leben getan habe, hat mich wenig so sehr und so tief befriedigt wie meine Kinderbücher.“

„Frederick“ entstand 1967 und hat sich inzwischen zu einem Klassiker der modernen Kinderliteratur entwickelt.
Die Geschichte von der Feldmaus, die nicht wie die anderen für den Winter Körner und Nüsse, sondern Sonnenstrahlen, Farben und Wörter sammelt, und deswegen erst einmal Unverständnis erntet. Als es dann aber draußen immer kälter und dunkler wird und sich der Fressvorrat bedrohlich dem Ende zuneigt, reist Frederick in der Phantasie mit seinen Kameraden in die Sonne und Wärme, in die farbige Welt des Frühlings und zu den Wörtern, in Form eines selbstgedichteten Gedichtes, das das Leben der Feldmäuse durch die Jahreszeiten beschreibt.
Frederick, sowie seine vier Freunde sind eigentlich nur aus grauer Pappe zurechtgerissene Ovale mit zwei großen aufgeklebten Augen und Ohren, kleinen spitzigen Beinen und einem Schwänzchen hintendran. Nicht im Entferntesten dreidimensionale, echte Feldmäuse, aber das macht nichts, denn die einfache Form fordert unsere Vorstellungskraft oft mehr heraus als alle noch so realistischen Darstellungen und Erklärungen der Welt es je können. Kinder lieben das. Kinder brauchen oft nur einen Anstupser, um dann selber loszulegen. „Mama, wie heißen denn die anderen Mäuse? Die haben ja gar keinen Namen! Und die eine Maus hat ja ein viel kürzeres Bein! Und wieso leben die zwischen den Blättern? Ich würde denen ein richtiges Haus bauen, mit Heizung drin und einem Kühlschrank…“
Jetzt, im November finden im Rahmen der neuen Kinderliteraturreihe der vhs zwei Vorlesenachmittage mit Frederick und seinen Kumpanen statt. Basteln  und Lachen und Kuscheln und Hopsen und Löcher-in-den-Bauch-fragen inklusive, garantiert.

 


Entrag vom 26.10.2023

An alle Schüler und Schülerinnen und jungen Leute zwischen 12 und 18 Jahren: macht mit beim Politischen Schülerpraktikum!

„Politik ist langweilig!“
„Politische Debatten (im Fernsehen) sind zäh!“
„Die Politiker machen ja doch, was sie wollen, da ist der einzelne Bürger machtlos!“
Der erste Punkt ist Ansichtssache. Nummer zwei kann manchmal stimmen, aber der letzte Punkt stimmt eindeutig nicht: denn machtlos ist nur derjenige, der den Glauben an die eigene Wirkfähigkeit abgibt – an eben diese Politiker, von denen man später sagt, dass sie über unsere Köpfe hinweg entscheiden.
Oder um es mit dem schweizer Schriftsteller Max Frisch, zu sagen: „Wer sich nicht mit Politik befasst, hat die politische Parteinahme, die er sich sparen möchte, bereits vollzogen: er dient der herrschenden Partei.“
Klingt gut, aber was ist, wenn man gar nicht weiß, wie „politische Beteiligung“ geht? Man kann ja schlecht als einfacher Mensch direkt zum Bürgermeister gehen und sich über alles mögliche beschweren. Und einem Nicht-Erwachsenen hört der ja erst recht nicht zu!
Denken vielleicht noch viele, aber das stimmt schon seit ungefähr vierzig Jahren nicht mehr. Seitdem gibt es nämlich Schülerparlamente in allen größeren Städten und Gemeinden. Und seit 2022 gibt es auch eines in Kaarst. Auf deren Website wird genau erklärt, was es damit auf sich hat. Aber um es mal kurz hier zusammenzufassen: Schülerparlamente dienen der Einübung von Politik (also der Lehre vom Gemeinschaftsmiteinander) in jungen Jahren am konkreten Geschehen. Wer im Schülerparlament sitzt, kann aktiv und wirkmächtig an den politischen Entscheidungen der Stadt mitentscheiden. Und das über zwei Jahre lang, so lange dauert nämlich eine Parlamentsperiode. Das ist auch gut so, denn Beschlüsse brauchen Zeit. Erst muss das Problem in Worte gefasst werden, dann müssen Argumente für eine Änderung des Istzustandes gefunden werden, dann gibt es darüber eine politische Debatte (debattieren will gelernt sein!), dann müssen die finanziellen Mittel geprüft werden, Angebote von Firmen eingeholt und ein Zeitraum festgelegt werden, in dem das Ganze stattfinden soll.
Also alles wie im richtigen Leben, wenn das nicht spannend ist!
 
„Das Politische Schülerpraktikum“ ist eine Veranstaltungsreihe der vhs Kaarst Korschenbroich in Zusammenarbeit mit der Stadt Kaarst . Hier geht es zu den Zeiten, Austragungsorten und Terminen bei der vhs und hier zu weiteren Infos auf der Homepage der Stadt Kaarst.

 


Eintrag vom 25.10.2023

An alle vhs- und KursbesucherInnen: kommen Sie doch mal zum „Café International“!

Denn erstens schließt das „Café International“, das jeden Werktag von 10.00 bis 12.00 Uhr im Foyer der vhs stattfindet, natürlich genauso die einheimische Bevölkerung ein, und zweitens bietet sich hier tatsächlich die Gelegenheit mit allen möglichen Nationen ins Gespräch zu kommen:
Frage: Wie sagt man „bitte einen Latte Macchiato“ auf Deutsch?
Antwort: „Bitte einen Latte Macchiato“, und nicht eingedeutscht: „Bitte eine gefleckte Milch.“ Allerdings ist die Aussprache: „Latte Makkiato“, also weniger singsanghaft als im italienischen Original.
Die Damen hinter der Theke arbeiten ehrenamtlich, aber haben neben der Kaffee- und Teebereitung, dem Plätzchenhinstellen, dem Limoflaschenöffnen, dem Thekeschönmachen etc. leider nicht immer noch die Zeit, sich zu unterhalten.
Das könnten Sie also tun, wenn es sich ergeben sollte und Sie gerade Lust dazu hätten. Oder Sie möchten einfach nur zur Ruhe kommen. Legen Sie auf dem Weg nach Hause einfach eine Pause im vhs-Café ein. Stellen Sie die schweren Einkaufstaschen neben dem Stuhl ab, setzen Sie sich („endlich sitzen!“), strecken Sie die Beine weit von sich und atmen ein und atmen aus und atmen ein und atmen aus, und stellen sich in Gedanken vor, wie all Ihre kleinen Alltagsmälessen einen Bus besteigen, sich die Türen hinter ihnen schließen, sie Ihnen noch eben zuwinken – und verschwinden.
Einen Tee dazu, ein paar Kekse, den aktuellen vhs-Prospekt …
Donnerstags Nachmittags ist das Café übrigens auch geöffnet, von 15.00 bis 18.00 Uhr, und überhaupt sind die Getränke und die Kekse umsonst, wo gibt es das woanders schon? Eine Möglichkeit für eine kleine Spende bietet sich aber in einer kleinen Box an der Theke.

*innen

 


Eintrag vom 09.10.2023

Das dritte Mal: Schreiben und Zeichnen unterwegs auf dem Tuppenhof

Der Tuppenhof in Kaarst Vorst ist ein typischer rheinischer Vierkanthof, dessen Ursprünge bis in die Römerzeit zurückgehen. Amtlich belegt sind 800 Jahre durchgehende Besiedlung des heutigen Hofgeländes, das bis 1970 noch  bäuerlich bewirtschaftet wurde. Die hier zu besichtigenden landwirtschaftlichen und häuslichen Gerätschaften wurden über die Jahrhunderte wirklich verwendet, im reichlich verzierten Ehekastenbett mit der Truhe am Ende die  Nachkommen gezeugt und geboren, genauso wie deren Windeln im eiseren Waschbottich, den man von unten anheizen musste, verwirbelt und ausgekocht wurden. Alle Gebäudeteile und auch der Garten sind frei zugänglich und machen diesen Ort zu einem wahren El-Dorado für Motivsucher aller Genres. Zeichnen ist eine Sehschule. Schreiben ist eine innere Sehschule. Das aufzuzeichnenm, was man aus seinem individuellen Blickwinkel im Außen und Innen sieht, erfordert Mut. Gar zu oft lässt man sich nämlich von dem beeinflussen, was schonmal von anderen aufgezeichnet und für „richtig“ befunden wurde. Ein Apfel lässt sich schnell und einfach als Kreisrund mit einer Delle oben plus
Stängel und Blättchen zeichnen … oder aber man betrachtet diesen einen Apfel mit seinen Macken und Unebenheiten, der gerade hier auf dem Tisch liegt, und traut sich, mit dem Stift genau diese seine Eigenarten wiederzugeben.
Heraus kommt ein krummes Apfelexemplar, man mag es gar nicht anschauen, sicher ist alles falsch, schnell das Zeichenblatt umgedreht und was anderes angefangen; aber am nächsten Tag, ist das Erstaunen groß: da kullert einem
aus der Fläche ein lebendiges Etwas entgegen. Schief und krumm mit sich überlagernden Linien, da wo der erste Strich nicht getroffen hat (denn radieren ist tabu) aber eben kein „Apfel an sich“, sondern ein Individuum, also kein Design.
Der Unterschied zwischen Freihandzeichnen und Design liegt in der Lebendigkeit. Design ist tot, mackenlos und schön. Freihandzeichnungen müssen nicht schön sein. Eigentlich ist das eine Regel, gerade für Anfänger:
auf keinen Fall ein „schönes Bild malen“ wollen! Mut zur Hässlichkeit, rufe ich immer. Haben Sie den Mut, die Dinge nicht auf den ersten Anhieb zu treffen, bringen Sie die Kraft auf, „unschöne“ Fehler, zu machen, genauso wie der Apfel ja schon den Fehler gemacht hat, nicht perfekt zu sein. Genauso verhält es sich mit dem Schreiben, also dem Aufzeichnen mittels Buchstaben, zum Zweck des Fixierens der so flüchtigen Gedanken, Gefühle und Impressionen. Dabei geht es primär erstmal darum, sich selbst zu trauen, seiner eigenen Empfindungsweise, auch den eigenen inneren Kommentaren dazu, die, wenn sie aus einer freien Quelle kommen, nicht immer mit dem allgemeinschon „für gut befundenem“ übereinstimmen.
Wir alle kennen inzwischen das geflügelte Wort „Schmetterlinge im Bauch“ zu haben, ein wunderbar passendes Bild für den Zustand der ersten Verliebtheit, tausendfach zitiert und in allen möglichen Medien verwendet … und eben
deshalb für alle anderen Wortsucher für alle Zeiten verbrannt! Weil eben inzwischen zum Klischeebild geworden (was andererseits für die Originalität ihres Schöpfers spricht), aber der sind eben nicht Sie. Im jährlich stattfindenden Sonntagsseminar „Schreiben und Zeichnen unterwegs auf dem Tuppenhof“ geht es also genau darum: den Mut zum Eigenen zu bestärken, die Angst zu verlieren vor der individuellen Sicht und dem eigenen Empfinden. „Zeichnen können“ wird man nach diesen vier Stunden nicht und „Schreiben können“ auch nicht, aber das behaupten von sich noch nichtmals die Profis, für die jeder Anfang ebenfalls immer wieder ein Sprung ins Unbekannte ist.

Wenn Sie Interesse am „Aufzeichnen in Worten“ haben, und das nicht nur an einem Sonntagvormittag, sehen Sie sich doch einmal ab 14.12.2023 das weitere Kursangebot von Frau Henkel bei der vhs Kaarst-Korschenbroich im kommenden Frühjahrssemester an.


Eintrag vom 31.08.2023

Ausstellung „Silberschmuck-Fotografie“ der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der vhs Dozentin Margarete Nowak

Von der Kunst Silber und eigene Ideen zu schmieden

Die Kaarster Kulturfreitage finden in unregelmäßigen Abständen immer freitags, wie der Name schon sagt, in der vhs Kaarst statt. An dieser Stelle werde ich zukünftig noch mehr davon berichten, jetzt allerdings eilt die Zeit und ich möchte auf eine Ausstellung hinweisen, die bereits am 8. September um 19:00 Uhr mit einer Vernissage beginnt.
Es sind zu sehen und zu bestaunen die Ergebnisse aus 35 Jahren Schmuckgestaltungs-Seminaren, die die freie Künstlerin, Bildhauerin, Silber- und Goldschmiedin Frau Margarete Nowak in unserem Hause gegeben hat. (Übrigens, dass Silberschmieden und Goldschmieden nicht das gleiche ist, wusste ich bis dato nicht, nun bin ich schlauer: Silberschmiede waren traditionell fürs Sakrale wie Tabernakel und Kelche zuständig, Goldschmiede schmiedeten den Schmuck und die entsprechenden Fassungen. Zusätzlich gab und gibt es noch den Beruf des Fassers, der anschließend die Fassungen mit dem Edelstein verbindet.)

In den Vitrinen im Foyer werden nun die schönsten und besondersten Schmuckstücke, die im Laufe der Zeit entstanden sind, zu sehen sein. Dabei hatte Frau Novak teils große Schwierigkeiten an diese Preziosen zu kommen, beziehungsweise für die Dauer der Ausstellung auszuleihen, da viele TeilnehmerInnen sich gar nicht mehr von Ihnen trennen konnten. Denn eine Brosche beispielsweise oder einen Ring, an dem man über viele Stunden oder gar Tage gearbeitet hat, wird am Ende zu etwas sehr persönlichem, das man nur unter ganz besonderen Umständen bereit ist, fremden Augen auszusetzen.

Neben klassischen Schmiedearbeiten können Sie in der Ausstellung auch Stücke aus ungewöhnlichen Materialien entdecken: da wurde mal ein Kiesel von besonders interessanter Form eingefasst und zu einem Anhänger verarbeitet, oder aus einem Stück Treibholz eine Figur herausgearbeitet und zu einem Ring geformt, oder auch eine Flussmuschel in einen Armreif eingepasst. Das sind Beispiele, die Sie vielleicht nicht 1:1 vorfinden werden, doch sie verdeutlichen sehr gut die Philosophie, die dieser kreativen „Werkstatt“ zugrundelag- und liegt: nämlich den Mut zu haben, ein klassisches Handwerk, wenn man es erst beherrscht, um individuelle Ideen und Inspirationen zu erweitern und sich dabei höchstens von sich selbst beirren zu lassen.

Neun Kursteilnehmer haben sie schließlich dazu durchgerungen ihre Exponate auszustellen, acht Frauen und ein Mann, David Steinbrede, der seit seinem zwölften Lebensjahr seine Mutter zu den Seminaren begleitete und irgendwann anfing, die Ergebnisse mit dem Handy festzuhalten. Die besten Aufnahmen hat er extra für diese Ausstellung noch einmal mit einer professionellen Kamera nachfotografiert. Sie bilden nun an den Wänden den anderen Teil der Ausstellung. 


Eintrag vom 31.08.2023

Einige Beispiele dafür, was sich im Herbst draußen (achtsam) unternehmen lässt

...und wir von der vhs anbieten

Wir sitzen alle viel zu viel drinnen, das wissen wir, und können es doch oft nicht ändern, weil es die Arbeitsbedingungen nicht zulassen. Und seitdem das „Home-Office“ salonfähig geworden ist, fällt oft sogar noch der Weg zur Arbeit flach, immerhin eine Gelegenheit, sich mal zu bewegen, natürlich nur, wenn man nicht von Tür zu Tür mit dem Auto fährt.
Aber tagsüber Draußensein ist eben wichtig, Vitamin D, das immunstärkende Sonnenvitamin, gibt es nur dort und all die kleinen Abenteuer und den Kiefernnadelduft und das Spechtgehämmer und den unter den Fußsohlen federnden Moosboden – Sie merken es schon, ich bin im Wald – gehen Sie dort ruhig mal wieder barfuß, das tat ich als Kind zu jeder Gelegenheit, erst mit dem festen Schuhwerk kamen die Senkfüße. Und es ist im Übrigen wissenschaftlich bewiesen, dass Barfußlaufen gesund ist und glücklich macht.

Wenn Sie dann auf Ihrem Waldspaziergang auf jemand treffen, der, seine Nase im Moos vergraben, tiefe Atemzüge nimmt, dann sich lächelnd aufsetzt und einen außerordentlich entspannten Eindruck macht, sind Sie garantiert auf einen „Waldbader“ gestoßen. Der Begriff „Waldbaden“ kommt aus dem Japanischen, wo man diese Art der Sinneserfahrung schon vor 40 Jahren entdeckt und als Kurzerholungsmöglichkeit für gestresste Großstädter weiterentwickelt hat. Angeleitetes „Waldbaden“ ist eine moderne Achtsamkeitsübung, was ja nichts anderes bedeutet, als von Alltagsgedanken befreit, ganz im Hier das Jetzt zu erfahren: feuchtes Laub zu riechen, Quellwasser zu schmecken, Vogelgesang zu hören, glitzernde Sonnenlichtkegel zu schauen, einem Pfeil auszuweichen, Baumrindenaufwerfungen zu ertasten – und sich dieser Momente ganz deutlich bewusst zu sein.

„Einem Pfeil auszuweichen?“ Geben Sie’s zu, Sie haben es überlesen. Das war ein rein stilistischer Achtsamkeitstest und hat mit der Praxis des professionellen Bogenschießens, das ich Ihnen in diesem Artikel ebenfalls ans Herz legen möchte, insofern nichts zu tun, als dabei die Sicherheit ganz groß geschrieben wird. Nicht umsonst findet das Seminar inzwischen auf dem Lammertzhof in Kaarst statt, weil man dort endlich ein abgeschlossenes Areal gefunden hat, wo garantiert kein Mensch oder Tier die Wege kreuzt. Das intuitive Bogenschießen ist eine weitere Möglichkeit sich an der frischen Luft zu bewegen und dabei gezielte Spannung (des Bogens) bei gleichzeitiger Entspannung (des Geistes und des Körpers) zu üben. Das ist nicht nur etwas für große Jungs, die früher gerne Indianer gespielt haben, sondern eine Konzentrations- und Koordinationschulung für fast jede Altersgruppe. Dabei ist das Treffen der Scheibenmitte erst einmal zweitrangig, auch nicht erklärtes Ziel, ergibt sich aber mit der Zeit, quasi aus Versehen, wie von selbst. 

Achtsamkeit mag vielleicht gerade ein Modebegriff sein, war jedoch schon immer notwendig beim Pilzesammeln: Es gibt den alten Tipp unter Laienpilzsuchern, der dazu rät, unter die schon erprobt essbaren Pilze jeweils einen unbekannten Pilz zu mischen. Wenn es einem dann nicht schlecht wird, war der Pilz essbar. Wenn aber doch ... kann das auch in die Hose gehen. Damit ist nicht zu spaßen!
Es gibt nämlich leider heimtückische, einheimische Pilze wie den Orangefuchsigen Raukopf, der aussieht wie ein Pfifferling und so mild im Geschmack ist, dass er im Pilzragout erst einmal gar nicht auffällt. Noch dazu entfaltet er seine toxische Wirkung (Leber- und Nierenschäden) nicht sofort, sondern innerhalb von 2-17 Tagen, weshalb man sich fälschlicherweise in Sicherheit wiegt. Deshalb am Anfang immer! mit erfahrenen Pilzsuchern auf Pilztour gehen! (Und „erfahren“ heißt in dem Fall, mit jemand der sich wirklich auskennt, der schon öfter „in echt“ Pilze gesammelt hat und nicht nur eine gute Handy-App hat.)

Last but not least ist das Boulespiel eine tolle Gelegenheit sich draußen zu bewegen, dabei nette Gleichgesinnte kennenzulernen, sich in der Konzentration zu üben, der Körperbeherrschung, auch in der Achtsamkeit, um sie noch einmal zu bemühen, jedoch völlig absichtslos, so wie es der Zen-Praktizierende anstrebt, denn wer spielt und wirklich mit Leib und Seele dabei ist, der denkt nicht mehr, der ist einfach in der endlosen Gegenwart.
Allerdings gibt es einige Regeln beim Boule, die man besser kennen sollte bevor man sich, lässig mit der Zigarette im Mundwinkel, einer spielenden Gruppe anschließt, dann ist es nämlich schnell mit der Lässigkeit vorbei. Auch einige Fachbegriffe zu wissen und deshalb richtig einzuordnen ist nicht verkehrt. So wird zum Beispiel die Zielkugel als „Schweinchen“ oder „Sau“ bezeichnet, was sich jedoch auf Französisch mit „le cochon“ ungleich eleganter anhört.

Unter diesem Link finden Sie einen Gesamtüberblick unserer Outdoor-Aktivitäten im Herbst.

 


Eintrag vom 6.6.2023

Unser diesjähriges Ferienprogramm 2023

Kaum hat das Jahr begonnen, sind schon wieder Sommerferien, kann man dieses Jahr danken, denn sie beginnen bereits am 22. Juni, einen Tag nach dem offiziellen Sommeranfang.
Unser Sommerferienprogramm zeichnet sich dadurch aus, dass Kurse, die während des Jahres stattfinden in Urlaub gehen und in dieser Zeit alternativen Angeboten das Feld überlassen, von denen viele draußen stattfinden und fast immer mit Bewegung zu tun haben. Dürfen wir also vorstellen:

            • Das Sommerferien-Sportprogramm

            • Das Sommerferienprogramm der ‚Jungen vhs'

Außerdem beteiligt sich die vhs Kaarst-Korschenbroich in den Sommerferien am Kulturrucksack NRW, einem landesweiten Angebot für Kinder, bei dem 10-14jährige ihr kreatives Potential entdecken können.


Eintrag vom 6.6.2023

Kulturrucksack NRW

Bei dem „Kulturrucksack NRW“ handelt es sich um ein ganzjähriges kulturelles Bildungsangebot an außerschulischen Lernorten des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport. (puh!)
Zielgruppe sind Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren, denen hier ein Zugang zu kreativen Techniken aller Art angeboten wird. In einmaligen Workshops, regelmäßigen Kursen oder Ausflügen in die Umgebung haben sie hier die Möglichkeit, ihr eigenes Potential zu entdecken oder einfach nur Spaß zu haben. Dabei gestaltet jede Kommune das Konzept selbst und legt auch die Zeiträume für das Angebot fest.
Die vhs Kaarst beteiligt sich zum Beispiel nur in den Sommerferien daran. Zwei Kurse sind zur Zeit noch frei:
Der Bühnenbildworkshop, bei dem es diesmal um gefundene oder selbst hergestellte „Strandschätze“ für die Theaterbühnen der Umgebung geht und ein Weidenflechtkurs, in dem die alte Kulturrechnik des Korbflechtens, die besonders bei uns am Niederrhein auf Grund der vielen Kopfweiden Tradition hat, vermittelt wird.


Eintrag vom 4.6.2023

Das Sommerferien-Sportprogramm

Im Sommer scheint die Sonne (jedenfalls soll sie das), die Temperaturen sind mild, und uns treibt es raus ins Freie. Wir sind bewegungsfreudiger, die Knochen wärmegedankt elastischer und unser Geist neugieriger - gute Voraussetzungen also, um sich mal in unseren Kursen auszuprobieren, von denen viele auch an der frischen Luft stattfinden. Natürlich nicht alle, das Japanische Trommel beispielsweise bedarf allein schon zum Schutz der Instrumente eines geschlossenen Raums, außerdem wird es dabei ziemlich laut.
Wer sich morgens vor seinem Tageswerk bewegen und dabei dem Gesang der Vögel lauschen möchte, ist beim „Early-bird-Yoga“, das von 7.30 - 8.30 im Kaarster Stadtpark stattfindet, an der richtigen Adresse. Wer ein Baumluftbad im Wald nehmen möchte, kann das barfuß zusammen mit anderen Entschleunigungs-Lustigen in der Gruppe tun, wer in diesem Jahr endlich mal die Regeln des Boule-Spiels erlernen möchte, hat hier ebenfalls die Gelegenheit. Hier ist der Link zum Sommerprogramm, viel Spaß beim Stöbern und Aussuchen!


Eintrag vom 4.6.2023

Schnupperkurs japanisches Trommeln

Beim japanischen Trommeln (Taiko) handelt es sich übrigens um einen von uns so genannten „Schnupperkurs“. Das sind Angebote, die wir in den Sommerferien zur Probe anbieten, um festzustellen, wie groß die Resonanz darauf ist. Bei großem Zuspruch finden sie dann eventuell im nächsten Semester den Weg in unser offizielles Programm. Weitere Schnupperkurse in diesem Sommer sind "Cajon-Trommeln“, JazzDance, Strech+Balance und ausdauerorientiertes Wandern (DWD-Gesundheitswandern). Die Schnupperkurse samt der schon etablierteren finden Sie in unserem Sommerferien-Sportprogramm.


Eintrag vom 3.6.2023

Sommerferienprogramm der Jungen vhs

Nicht nur die Erwachsenen lassen es im Sommer legerer angehen, sondern insbesondere natürlich die Kinder und Jugendlichen. Denn die haben ja endlich schulfrei. Sommerferien! Urlaub! Kein Lerndruck! Keine lästigen Hausaufgaben! Tatsächlich ganz und gar frei!
Was erstmal verlockend ist – kann allerdings auch schnell öde werden. Kennt noch eine Mutter den verzweifelten Ruf ihrer Sprösslinge: „Mama, mir ist so langweilig, was soll ich bloß tun!?“ (Oder gibt es den in Zeiten der digitalen Medien nicht mehr?)
Jedenfalls wären gute Ideen für sinnvolle Beschäftigungen eine gute Lösung: und genau solche bietet die „Junge VHS“ in Kaarst und Korschenbroich nun schon im zwanzigsten Jahr. In den ersten Jahren war das Programm noch sehr überschaubar, aber wurde von Mal zu Mal erweitert. Auch wenn manche Workshops nur einmal stattfinden, können sie doch gute kreative Impulse geben: Körbe flechten zum Beispiel kann man später auch zu Hause mit Papierstreifen, sofern man erstmal gelernt hat, wie der Boden geht. Und wer im Batman-Naturforscher-Kurs gezeigt gekriegt hat, welche Sommerquartiere Fledermäuse bevorzugen und welche Unterlage sie am bequemsten finden, kann die Nisthilfen später mit seinen Eltern nachbauen. „Event-Kochen“ gibt es auch, einer der wenigen Kurse, die mehrmals stattfinden, insgesamt sollte man sich allerdings beeilen mit den Anmeldungen. Viele Kurse sind schon belegt und vorerst nur noch der Eintrag in die Warteliste möglich. Hier finden Sie die Übersicht.

So erreichen Sie uns:

vhs Kaarst-Korschenbroich

Am Schulzentrum 18 | 41564 Kaarst
Tel: 02131 9639-45
Fax: 02131 9639-49
E-Mail: anmeldung(at)vhs-kk.de

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Öffnungszeiten

Montag bis Freitag von 08.30 bis 12.00 Uhr
und Donnerstag 14.00 bis 17.00 Uhr

In den Ferien:
Montag bis Freitag von 08.30 bis 12.00 Uhr